Wochenrückblick.

runtastic2014-03-27_14_45_34Ich dachte es ist mal wieder an der Zeit etwas von sich hören zu lassen. Nachdem ich seit Anfang letzter Woche schleichend krank geworden bin, war es dann Mittwoch so schlimm, dass ich nach einem halben Tag im Büro nach Hause gefahren bin. Donnerstag morgen fühlte ich mich immer noch nicht wirklich gut und ließ mich für diesen Tag krankschreiben. Freitags stand eine Messe (didacta) in Stuttgart an, da wollte und musste ich hin, also Augen zu und durch.

Jedoch fiel mir spätestens Donnerstag Nachmittag die Decke auf den Kopf und als hätte man einen Knopf gedrückt, zog ich meine Laufsachen an und verließ das Haus mit einem dröhnenden Kopf und dem untergründigen Stechen im linken Bein, welches mir sagte, dass das in der Praxis nicht lange gut gehen würde. Ich lief einfach los: nach 3km könnte ich ja umkehren. Nach 3.5 km erschien mir das dann doch nicht mehr relevant, nach über 5 km entschied ich mich die Brücke nicht hochzulaufen und wollte abkürzen. Aus der Abkürzung wurden es statt 10, 11km. Es war heiß, ich hatte einen dünnen aber langärmligen Laufpulli an und verfluchte die letzten 3km. Ich fühlte mich schwach und mein Bein fing wieder an zu blockieren. Ich überlegte mir einfach nach Hause zu spazieren, aber mir war so warm, dass ich einfach nur dort weg wollte. Zu allem Überfluss kam ein älterer Herr mit flatternder Anzughose auf einem Segway über den Feldweg gerollert, wünschte mir einen schönen Tag und fragte scherzhaft (ich hoffe doch!?), ob er mich ein Stück mitnehmen sollte. Ich verneinte, ich würde doch gerade noch so alleine schaffen. Erstaunlicherweise tat ich das auch – war aber dann doch mehr als froh wieder zu Hause zu sein. Die Schmerzen hielten sich sogar in Grenzen, kränker wurde ich auch nicht.

Am Freitag fuhren wir dann zur Messe – ich fuhr hin, meine Kollegin zurück. Morgens ging es mir noch gut, zum Mittag hin leider nicht mehr. Ich lutschte eine Halstablette nach der anderen, mir war heiß und kalt und ich hatte kaum Möglichkeiten mal zu sitzen. Am späten Nachmittag brachen wir dann wieder auf und standen erstmal 3 Stunden im Stau. Um 19h war ich dann wieder zu Hause, hatte den ganzen Tag nichts gegessen und mir war nur noch elend.

Am Samstag war mir immer noch nicht gut, aber wie ich halt so bin, bin ich wieder wie ferngesteuert ins Fitnessstudio gedackelt und habe mich eine halbe Stunde aufs Laufband gestellt. Auch hier hielten sich die Schmerzen in Grenzen, aber ich hatte einfach keine Power und fing wieder komisch an zu schwitzen.

Zum Abend hin wurde es dann geringfügig besser, wir setzten uns auf die Terasse, weihten den neuen Weber-Grill ein und ich hielt endlich mal Ruhe und konnte mein Buch weiter lesen: Learning not to drown – von Anna Shinoda. Unsere drei Hasen hätten auch noch auf den Grill gepasst, aber wir ließen es dann doch sein 😉

Am Sonntag entschloss ich mich aufgrund meiner voranschreitenden Genesung dazu, dem Feldberg zu begegnen. Zu Dritt ist man weniger allein und die Motivation ist irgendwie größer. Es ging immer mehr bergauf, was hatte ich auch anderes erwartet? Bei der ersten richtigen Steigung hatte ich mich erst verschaltet und stand mit den Füßen auf dem Boden. Da wieder hochzukommen war schlimmer als jeder Albtraum, vor allem, weil ich merkte wie leicht mein Atem noch aufgrund des Infekts außer Kontrolle geriet. Ich konnte weiter fahren, bis ich merkte wie das Vorderrad anfing etwas abzuheben. Auf der Strecke lernte ich mein MTB erst richtig kennen, so lange habe ich es nämlich noch nicht und mein letztes Rad stammte noch aus der 4. Klasse.

Es folgten immer steilere Berge, die sich immer mehr in die Länge zogen. Ich rutschte noch 2-3 Mal auf einem Stein weg und kam dann leider auch nicht mehr hoch, dafür fehlte mir die Kraft. Zum Glück passierte das immer erst fast am Ende der Steigung…
Ab dem „Fuchstanz“ ging es dann wieder, normale Steigungen kamen mir da langsam schon vor wie in der Ebene und ich hörte auf zu schwitzen. Schotter, Steine, Wurzeln und Schlaglöcher waren eine Herausforderung (für mich). Nur einmal dachte ich kurz ich würde es nicht schaffen. Aber Zähne zusammenbeißen und durchhalten kann ich ja eigentlich ganz gut. Wir kamen auf ca. 850 Höhenmeter (runtastic wollte leider nicht aufzeichnen) und sind dann wieder runter. Wobei ich sagen muss, dass runter fast noch nervenaufreibender war als alles andere, denn ich fühlte mich wieder in mein Kindheitstrauma „bergab-Überschlag-mit-Kopf-auf-Stein-und-viel-Blut“ zurückversetzt. Ich hatte das Bedürfnis zu bremsen, was aber fast nicht möglich war, es rutschte einfach alles so durch und ich musste wirklich an meine Selbstberrschung appellieren. Dass die anderen zwei nur so an mir vorbeirauschten muss ich ja glaube ich nicht sagen. Vielleicht wäre das Gefühl mit Scheibenbremsen ein besseres gewesen, ich weiß es nicht.

Als ich an der Hohemark glaubte fast wieder vor meiner Haustür zu sein, irrte ich mich gewaltig. Leider verfuhren wir uns kurz und fanden uns auf einem Trail steil bergab, mit einer Menge Laub welches Wurzeln, Steine und Schlaglöcher überdeckte und mich einmal so ins Rutschen brachte, dass ich wieder abspringen musste und mir das MTB von hinten nach vorne gegen mein Schienbein schlug (was jetzt aktuell blau und geschwollen ist).
Ein Stück war sogar so steil, dass ich wirklich abstieg und schieben musste, obwohl „schieben“ auch kaum mehr möglich war. Danach kamen nochmal ein paar kurze aber anspruchsvolle Steigungen, ehe ich mich wieder auf ebenen Straßen befand.

Ich würde es auf jeden Fall nochmal machen, jetzt weiß ich ja was mich erwartet 😀 Was auf jeden Fall für mich mehr als erfreulich ist, ist die Tatsache dass ich weder müde Beine noch Muskelkater hatte oder habe. Ich bin einfach nur etwas müde und hatte gestern einen Hunger, dass es mich gruselte.

Heute war ich wieder bei der Physiotherapie, die ich ein wenig unter Druck setzte, sodass sie endlich mal versuchte die Muskeln im Oberschenkel zu behandeln. Ich habe zwar fast in die Liege gebissen, aber wenn das was bringen sollte, haben wir ja endlich einen Ansatz. Ich soll heute Abend laufen und gucken ob es besser ist. Ich bin gespannt…

— Jamie

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