Teil 1: Auf dem Weg zu mir selbst: Mit ohne Hund.

Ein Leben ohne Tiere hat es bei mir auf die Dauer noch nie gegeben. Mein erstes Lebensjahr verbrachte ich nebst Benny, der 50 Kilo Mischlingshündin meiner Mutter, die zu diesem Zeitpunkt jedoch schon gute 14 Jahre alt war und somit leider nicht mehr lange lebte.

Benny in jungen Jahren

Noch bevor ich überhaupt laufen konnte saß ich auf dem Pferderücken. Im Kindergartenalter nahm mich meine Mutter zu gemeinsamen Ausritten mit ihrem Vater mit. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Konstruktion eines kleinen Ponysattels, der mit dem eigentlichen Sattel mit einem Gurt verbunden war und auf dem Widerrist des großen Hessenwallachs „Blitz“, saß. Dieses Pferd war eines der zuverlässigsten Tiere die ich jemals im Leben kennengelernt hatte: Nervenstark und trittsicher. Dank Temperament jedoch nur mit Kandare zu händeln. Wenn es nicht gerade im Trab oder Galopp durch die Wälder ging, schlief ich in den Schrittpassagen einfach ein.

Meine Mutter mit mir auf Antonia

Insgesamt sind das rückblickend für mich wirklich kuriose Erinnerungen – damals jedoch war es das Normalste der Welt. Zumindest solange, bis ich so groß war, dass meine Mutter nicht mehr über meinen Kopf hinweggucken konnte, mich gleichzeitig aber auch befähigte selbst das Reiten zu erlernen.

Ich auf Blitz
Maxi – mein erstes Kaninchen und ebenfalls Freigänger auf dem ganzen Grundstück bis zum Wald, ohne jemals wegzulaufen.

Bald gesellten sich Kaninchen aus dem Tierheim zu uns an den Stall, sowie drei zugelaufene schwarze Katzen (Moritz, Minka und Marko).

Dank der Tierhaarallergie meines Vaters spielte sich das Leben mit den Tieren für mich nur außerhalb unserer Wohnung ab (abgesehen von Regenwürmern und Schnecken). Es folgten Farbmäuse in der Sattelkammer, die im Winter mit einer Rotlichtlampe buchstäblich am Leben gehalten wurden. Die innigste Verbindung hatte ich zu meiner Maus „Tommy“, die sich jedes Mal derart über meine Ansprache freute, dass sie im Terrarium auf und ab hüpfte und laute „Knotter“-Geräusche von sich gab.

Diese Maus-Mädchen-Liebe ging soweit, dass sich das Tierchen in meiner Hand auf den Rücken legte, um mit einer Zahnbürste am Bauch gekrault zu werden. Zudem war Tommy die einzige Maus in meinem Leben die Freigang im Stall bekam, weil sie immer wieder auf meine Hand zurückkletterte. Sein Kompanion „Timmy“ begnügte sich damit mir ab und zu in den Finger zu beißen und Tommy die Ohren zu zerpflücken.

Lieblingsmaus Tommy

Wer jetzt denkt, dass Mäuse nicht zu den schlausten Tieren gehören, der irrt. Wir fanden recht schnell heraus, dass die Aggressionen der Maus auf meine Wenigkeit zurückzuführen war, da ich meine Aufmerksamkeit fast ausschließlich auf Timmy richtete. Als ich das änderte, vertrugen sich die beiden Tierchen wieder.

Es folgten Dank meiner Beharrlichkeit eine Reihe von Hamstern, die es tatsächlich bis zu mir ins Kinderzimmer geschafft hatten. Auch hier gab es wieder eine besondere Verbindung zu meinem ersten schwarzen Teddyhamster namens „Krümel“.

„Krümel“

Auch dieser bekam recht schnell Freigang und einen so großen Vertrauensbonus, sodass er sein Leben lang nachts durch mein Zimmer laufen durfte und morgens freiwillig in seinen Käfig zurückkehrte. Krümel überlebte auch einen 4-wöchigen Urlaub in Frankreich und war irgendwie immer gerade dort, wo ich mich aufhielt.

Seine Nachfolger waren leider nicht mehr so gescheit, aber es gibt mir dieses eine besondere Gefühl, dass Tiere wirklich großartig und vielschichtig sein können – jedes auf ihre Weise.

„Krümel“ wie Gott in Frankreich

Dieses Leben in und mit der Natur ist ein Teil meiner Identität und hat mir rückblickend die Stabilität gegeben die ich in meiner Kindheit und Jugend in der Regel nicht hatte. Geduld, Langmut und Kreativität sind die Schlagwörter die ich mit dem „draußen sein“ verbinde.

Auch eine besondere Beziehung zu einem Wallach namens Saphir. Wir sind bis auf ein paar Monate gleich alt und zusammen aufgewachsen. Er erkennt mich heute immer noch. Damals dufte ich mit ihm zusammen in seiner Box liegen.
Danke an meinen Opa und meine Mutter (Bild ca. 1995)

Ich kannte keine Langeweile und wusste mich stets mit den einfachsten Dingen selbst zu beschäftigen. Wind und Wetter spielten dabei keine Rolle. So vorsichtig meine Mutter auch manchmal war, umso weniger wurde Wind darum gemacht, ob es draußen -5 Grad hatte oder regnete. Die Frage: „Gehen wir zum Pferdeopa?„, beantwortete sich quasi jeden Tag von selbst.

Auch wenn ich mit Sportunterricht nie etwas anfangen konnte, sah ich ein Maisfeld wurde darin stundenlang herumgerannt, manchmal buchstäblich bis zum Umfallen. Ich bin sehr dankbar für diesen Teil meines Lebens, dass ich so aufwachsen durfte und mit „dem Stall“ ein nahezu einmaliges Heimatgefühl hatte, welches ich erstmals wieder Jahre später im Taunus erlebte.

Manchmal komme ich zurück …
Von links nach rechts: Mein Opa, ich, meine Mutter
Saphir heute

Der Leistungsgedanke kam erst als Jugendliche, als ich durch meinen Reitverein in Kontakt mit Turnieren kam.

Mein liebstes Schulpferd Perino

Reitstunden allgemein waren für mich das Schönste und das Schrecklichste zugleich – ich war vor jedem Unterricht so derart aufgeregt, dass ich mich fast übergeben hätte. Und trotzdem wollte ich damit nie aufhören, weil es meinen Ehrgeiz wie nie zuvor gepackt hatte und ich wusste, dass sobald ich auf dem Pferderücken saß auch die Anspannung nachließ. Es ist übrigens heute auch noch eine gewisse Nervosität da.

Mit ca 12 Jahren auf einem meiner ersten Turniere

Wenn man kein eigenes Pferd hat, dann weiß man nie welches man morgen bekommt. Das Leben war an dieser Stelle wirklich kein Ponyhof voller trantütiger Pferde mehr.

Andalusier „Labrador“ und meine Wenigkeit

Ich lernte schnell, dass Kontrolle und Konsequenz bei einem gewissen Temperament / Schreckhaftigkeit mehr als nur Sinn machten. Wie oft ich damals schon geflogen bin, kann ich gar nicht mehr aufzählen. Aber es hat mich mutiger gemacht und schon bald konnte ich mich auch in wirklich brenzligen Situationen oben halten. Auch das hat mir Selbstbewusstsein gegeben und eigentlich ist es total schade, dass ich vor ca. 3 Jahren meine letzte Reitbeteiligung aufgegeben habe.

Reiterurlaub mit meiner Mutter in Andalusien mit 14J.
Maydi – meine letzte Reitbeteiligung

Als ich 17 war und sich meine Eltern von sich selbst und auch von mir trennten, zog ich mitten im Abitur in eine eigene kleine Wohnung im Ort.

Das erste was meine Mutter tat, war, sich einen Hund aus dem Tierschutz zuzulegen. Es war ein Herzenswunsch von ihr, den sie jahrelang nach dem Tod ihres ersten Hundes unterdrückt hatte, da mein Vater dagegen war.

Bounty als Welpe

Wir holten das zitternde Häufchen Elend von einer leicht verwahrlosten Pflegestelle ab und tauften es auf den Namen Bounty. Als Husky-Podenco Mix war er kein leichter Erziehungsfall, da sein Interesse draußen immer wie ein Schmetterling von links nach rechts schweifte. Seine Konzentration war also oftmals nicht ganz da, was es sehr anstrengend machte, wenn man selbst in Gedanken abschweifte. Als ich ein paar Jahre später mit dem Laufen begann, in den Taunus zog und meine erste Arbeitsstelle antrat, war Bounty immer wieder zu Gast bei mir, wenn meine Mutter keine Zeit hatte.

Er begleitete mich ins Büro, zur Mittagspause in den Kurpark und wartete ohne Leine vor dem Bäcker auf mich. Abends begleitete er mich auf meiner Laufrunde durchs Feld. Ich hatte ihn wirklich sehr lieb gewonnen.

Erst mit der Zeit bekam ich eine Ahnung wie schön es ist mit Hund zu laufen und wie ausgeglichen das Tier danach ist. Mir taten plötzlich all die Hunde leid, die scheinbar nie abgeleint bzw. ausgelastet wurden. Ich hatte zuvor niemals darüber nachgedacht, dass in vielen Fällen, eine schlechte Erziehung darüber entscheidet, ob der Hund eine maximale Freiheit genießen darf oder nicht.

Der Gedanke an einen eigenen Hund und die damit einhergehende Verantwortung kam erstmal für die nächsten Jahre nicht auf. Für mich überschatteten „Verantwortung“ und „Gebundenheit“ die Freude einen Hund an der Seite zu haben. Vielleicht war ich auch einfach noch zu egoistisch veranlagt. Zudem arbeitete ich Vollzeit im Büro und es glich manchmal einer Akrobatik, Job, Sport, Termine und Hund unter einen Hut zu bringen. Auf lange Sicht konnte ich mir das nicht vorstellen.

4 Jahre später kündigte ich meinen Job. Wieder war alles im Umbruch, mein altes Leben zerfiel vor mir und rann mir wie Sand durch die Finger. Ich musste etwas tun, ich musste Entscheidungen treffen, die mehr als hart waren. Ich musste mir Fragen stellen, ob sich mein Lebensgefühl in den nächsten drei Jahren verbessern würde, wenn ich alles so weiter plätschern ließ. Die Antwort war nein. Ich war ausgezehrt, ich war platt von diesem Konstrukt 9 to 5. Die Ehe mit meiner Jugendliebe scheiterte. 12 Jahre, einfach vorbei. Ich war kurz davor in meinem Hamsterrad einfach ohnmächtig zu werden.

Also bäumte ich nochmal alles an Kraft auf und fing über ein halbes Jahr hinweg, buchstäblich von vorne an. Vorübergehend tauchte ich 5 Wochen in Frankfurt in einer WG unter, während ich mich plötzlich von einem unbefristeten Arbeitsverhältnis wieder in der Probezeit vorfand und gleichzeitig eine neue Wohnung suchte.

Neue Wohnung, neues Leben.

Alles was mich existenziell irgendwie absicherte, war mein neuer Job. Ansonsten war mein Leben auf Null und in mir war die nackte Panik ausgebrochen. Die Angst davor an allem zu scheitern, „aufzufliegen“ und die Angst, dass sich all die alten Glaubenssätze bewahrheiteten (die ich mir im übrigen nicht selbst ausgedacht habe):

„Du bist ein Pfuscher.“
„Du wirst als Fabrikarbeiter enden.“
„Es ist kein Wunder, dass du keinen Anschluss findest, so wie du rumläufst und dich verhältst.“

Was soll ich sagen? Bisher ging alles gut, auch wenn nicht alles immer rund lief. Ohne Marisa und Georg wäre vieles nicht so einfach gewesen. Meine Wertschätzung dafür ist unermesslich, danke ❤

Nach etwa 2 Jahren war beinahe wieder so etwas wie eine Routine in meinem Leben. Ich schlug mich gut als dauerhafte Home Office-Mitarbeiterin. Plötzlich konnte ich wieder atmen und nach links und rechts schauen. Ziele setzen und erreichen, oder auch mal einen Gang zurückschalten.

Plötzlich war das Gefühl real, dass da doch noch Platz ist in meinem Leben. Nicht nur Platz für eine neue Beziehung. Gleichzeitig setzte eine gewisse Zerrissenheit wieder ein. Mir fehlte so sehr der innige Kontakt zu Tieren. Plötzlich konnte ich mir immer klarer vorstellen, wie es wäre einen eigenen Hund zu haben. All die Trails direkt vor meiner Tür und meine nahezu ständige Präsenz zwecks Home Office, schrien einfach danach. Ängste, wie das leidige Thema Verantwortung und die eigene Freiheit (Stichwort Reisen), tauchten aber auch immer wieder auf. Es war ein Wagnis und niemand konnte mir vorher bescheinigen, welchen Verlauf mein Leben nehmen würde.

Eigentlich hätte ich ja gerne einen Dackel gehabt, aber der Funke ist einfach nicht übergesprungen, obwohl ich von süßen Dackelwelpen umgeben war. Etwas erzwingen war das letzte was ich wollte.

Eines Abends schickte mir meine Mutter einen Link der zu einer Anzeige eine Tierhilfsorganisation führte. Mein Bauchgefühl schrie „Ja!“ und mein Kopf „Nein“. Nicht zuletzt deshalb, weil ich mich nicht in der Lage fühlte, einen möglicherweise totkranken Hund bis an sein Lebensende zu betreuten (so leider mit Bounty geschehen). Zudem kamen Bedenken wegen tiefgreifender Verhaltensstörungen auf, die man manchmal auch mit der besten Erziehung nicht in den Griff bekommt.

Es war schlimmer als ein Sprung ins kalte Wasser. Aus meinem Vorhaben, all das langsam anzugehen, wurde leider mal wieder nichts. Von einem auf den anderen Abend kam ich in Bedrängnis mich sofort zu entscheiden. Ein Anruf der mich erstmal nicht in Jubel und Freude ausbrechen ließ. Ein Anruf, der auch Sätze wie „Es gibt auch andere Interessenten“, „Sie müssen den Hund morgen früh holen, Samstag und Sonntag kann ich nicht“, beinhalteten. Es gab nur noch Ja oder Nein und nichts dazwischen. Hätte mir das Tier nicht so leid getan, wäre ich wohl niemals am nächsten Morgen in Richtung Köln gefahren.

Dass ich am Vorabend, an einem heißen Maitag (genau genommen der 23.) in 2019 um 5 Minuten vor Ladenschluss, nass geschwitzt vom Traillaufen, mit Tränen in den Augen eine Transportbox für das Auto kaufte („Keine Box, kein Hund!“) und selbst von der Verkäuferin mehr als nur ins Gewissen geredet bekam, sollte ich vielleicht besser nicht erwähnen, aber ich tue es trotzdem.

Wäre Marisa nicht am nächsten Morgen mitgekommen, wäre ich höchstwahrscheinlich wahnsinnig geworden. 2,5 Stunden mit sich selbst alleine im Auto zu sein und Angst vor der eigenen Entscheidung zu haben, hätte ich nicht aushalten wollen.

Wir parkten und gingen durch eine Tür in ein Bauernhaus. Plötzlich war alles viel herzlicher und freundlicher als am Telefon und ich beruhigte mich etwas. In drei Metern Entfernung stand ein kleiner Hund der mich kritisch mit gesenktem Kopf ansah, auf mich zugetrabt kam, kurz an meiner Hand schnüffelte und dann vor lauter Angst unter eine Bank kroch. Ich setzte mich auf den Boden, hatte auch etwas Bestechliches dabei, doch da war nichts zu machen. Ich sah schnell ein, dass das keine Freundschaft auf Leckerli-Basis werden würde.

Ein kleines Paket Angst
Der Moment in dem ich ausnahmsweise mal nicht wusste was ich tue

Plötzlich wurde mir der kleine Hund in die Arme gedrückt und dann kam die Frage prompt, vor der ich mich so fürchtete: „Wollen Sie sie haben?“ In diesem Moment hätte ich lieber das arme Tier gefragt, ob es mich denn überhaupt haben möchte. Ich presste ein „Ja“ heraus und versuchte zu lächeln, gleichzeitig wurde mir schwummrig.

Geldscheine wurden übergeben, Unterschriften getätigt. Ich wurde darauf hingewiesen, auf gar keinen Fall irgendwo anzuhalten und am besten direkt vor der Haustür zu parken, denn die Chance sei groß, dass sie einfach abhauen würde. Also wurde das Hundchen mit Sicherheitsgeschirr und doppelter Leine in die Box in meinen Kofferraum gepackt, ein paar Tränchen flossen auf der anderen Seite und ich fuhr mit Marisa und (m)einem Hund wieder Richtung Taunus. Worte fand ich fast keine mehr, mir war elend, meine Nerven erledigt, gepaart mit einem unterschwelligen Gefühl von Neugier und Vorfreude.

Als ich nach fast drei Stunden den Kofferraum öffnete, sowie die Box genau einen Spalt breit, um nach der Leine zu greifen, griff ich zuerst in etwas klitschiges. Hundekotze. Sie hatte die komplette Leine übergossen und diese hatte sich sogar damit vollgesogen. Als wäre meine Hand aus Zement, hielt ich die Leine fest, während ich das Hundchen aus seiner misslichen Lage befreite und vorsichtig vor mir auf den Bürgersteig setzte.

Direkt danach ging bei ihr der Panikmodus an. Ich hatte einen Springball an der Leine und betete, dass sie es nicht schaffte sich aus ihrem Geschirr zu befreien. Zudem hatte ich die Mission, erstmal mit ihr auf eine Wiese zu gehen, damit sie sich anderweitig erleichtern konnte. Es waren nur ca. 150 Meter um eine Ecke, es fühlte sich jedoch an wie ein Marathon. Neben mir hopste ein lebendig gewordener Flummi, der sich wie eine Katze im Geschirr hin und her wand. Sie sprang sogar gegen die Mauern der angrenzenden Häuser. Auf der Wiese setzte sie sich irgendwann einfach hin und ich bin mir bis heute nicht ganz sicher, ob das ein „Gassi“ war, oder nicht.

Ich versuchte einfach ruhig zu bleiben, aber innerlich zitterten meine Organe mit ziemlicher Sicherheit. Die zweite Hürde war die Treppe in den ersten Stock. Wir verbrachten weitere 15 Minuten damit, dass ich ein paar Stufen weiter oben stand und die Leine leicht auf Spannung hielt, bis sie es selbst für eine bessere Idee hielt ein paar Stufen nach oben zu kommen.

Als ich die Tür hinter mir schloss, war mein erster Gedanke: „Sicherheit“. Eigentlich hatte ich vor ihr an der Leine ihr neues Zuhause zu zeigen. Aber ich merkte schnell, dass sie gerne mehr Abstand von mir hätte. Also befreite ich sie. Im nächsten Moment sah ich einen leicht verwandelten Hund, welcher locker und neugierig von einem zum anderen Raum trabte und jeden kurz inspizierte. Ich setzte mich auf den Boden ins Wohnzimmer und wartete bis wir beide zur Ruhe kamen.

Irgendwann legte sie sich in meine Nähe auf den Boden. Ich sah wie ihr immer wieder die Augen zufielen, aber sie gegen den Schlaf kämpfte. Ich selbst hatte den ganzen Tag über nur eine Handvoll Datteln gegessen und musste mich auch mal um mich selbst kümmern. Ich versuchte normal, aber vorsichtig in der Wohnung zu agieren. Jedes kleinste Geräusch ließ sie aufschrecken. Ihr Futter rührte sie nicht an.

Als ich abends erschöpft auf der Couch hing, kam sie plötzlich zu mir und legte den Kopf auf den Rand des Sitzpolsters. Da kam mir kurz ein warmes Gefühl ins Herz geschossen und der Gedanke, dass schon irgendwie alles gut werden würde.

— Jamie

PS: Ich schreibe gerne noch einen Teil 2, wenn es euch interessiert wie es weitergeht 🙂

8 Gedanken zu “Teil 1: Auf dem Weg zu mir selbst: Mit ohne Hund.

    1. Danke! Ein zweiter Teil kommt, gibt noch viel zu erzählen ☺️ Ich weiß auch nicht genau wie viel man mehr Glück als Verstand haben muss, dass so eine Verbindung zustande kommt. Es zeigt mir aber nur noch mehr wie sehr es sich lohnt mutig zu sein und auch mal „Risiken“ einzugehen.

  1. Ich bedanke mich für deine ehrliche und sehr interessante Erzählung . Würde mich sehr interessieren wie es weiter ging

  2. Liebe Jamie,
    was für ein offener und ehrlicher Beitrag und ja, sehr gerne würde ich mehr lesen wollen.
    Mori hat es bei Dir gut erwischt, wie mir scheint und das Band zwischen euch ist ja inzwischen ziemlich fest, also, alles richtig gemacht ☺️

    Salut

    1. Dankeschön! Ich liefere schon bald Lese-Nachschub 🙂 Du hast recht, wir haben uns zwar nicht aktiv gesucht, aber dennoch gefunden. So eine starke Bindung ist einfach etwas ganz Besonderes.

      LG, Jamie

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